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Stahl- oder Graphitschaft – was passt zu meinem Schwung?

Stahl-oderGraphitschaft

Stahl- oder Graphitschaft – was passt zu meinem Schwung?


Stahl oder Graphit? So lautet die erste Frage, wenn es um die Wahl des Schlägerschafts geht. Stahlschaft oder Graphitschaft – ausschlaggebend ist nicht der Preis, sondern der Spielertyp. Beide Materialien haben Vor- und Nachteile.

Als der japanische Hersteller Mizuno Ende der 1980er-Jahre die ersten Graphitschäfte auf den Markt brachte, war dies ein Meilenstein in der Materialentwicklung. Die Herstellung der neuartigen Graphitschäfte war teuer, entsprechend exklusiv wurden diese auch gehandelt. «Stahl oder Graphit?» war vor allem eine Budgetfrage. Das hat sich mittlerweile geändert. Zwar ist die Herstellung eines Graphitschafts nach wie vor aufwändiger und entsprechend teurer als die eines Stahlschafts – ein guter Graphitschaft besteht aus zwölf oder noch mehr Lagen Kohlefasermatten, die mit möglichst wenig Klebstoff verbunden sind –, doch die Preise haben sich angenähert. Heute geben nicht mehr finanzielle sondern spielerische Kriterien den Ausschlag für das eine oder andere Material.

Stahl-oderGraphitschaft-golfschlaeger

Graphit – leichter und biegsamer

Die Vor- und Nachteile von Stahl- bzw. Graphitschäften unterscheiden sich in zwei zentralen Eigenschaften: Gewicht und Torsion (Verdrehung des Schafts in der Längsachse). Die Gewichtsdifferenz sticht zwar nicht ins Auge, ist aber beim ersten haptischen Kontakt klar erkennbar. Zwar liegen die Unterschiede nur im Grammbereich, sie sind aber dennoch deutlich spürbar. Probieren Sie es aus: Nehmen Sie einen Schläger mit Graphitschaft in die eine Hand und ein gleiches Modell mit Stahlschaft in die andere – Sie werden staunen! Moderne Stahlschäfte für Eisen wiegen zwischen 70 und 140 Gramm, Graphitschäfte für Eisen sind zwischen 35 und 120 Gramm leicht.

Welche Vorteile ergeben sich durch das geringere Gewicht für den Golfspieler? Je leichter der Schaft, desto einfacher lässt er sich beschleunigen. Die Spielerin oder der Spieler muss also weniger Energie aufwenden, um den Schläger in Bewegung zu versetzen und den Schlägerkopf zu beschleunigen. Zudem sind Graphitschäfte biegsamer als Stahlschäfte. Dies fördert einen Peitschen-Effekt, der in Kombination mit der Gewichtsersparnis eine höhere Endgeschwindigkeit des Schlägerkopfs im Treffmoment und damit auch einen weiteren Ballflug zur Folge hat.

Graphit-Schäfte entdecken

Für Beginner und Tour Professionals

Wenig überraschend sind Graphitschäfte bei Golfeinsteigern mittlerweile erste Wahl. Mit diesen leichteren Schäften bekommt man den Ball nämlich einfacher in die Luft. Ausserdem dämpft Graphit bei Fehlschlägen entstehende Vibrationen ab. Stahl «vibriert» generell stärker als Graphit – nicht nur bei unsauber getroffenen Bällen. Spieler, die diese direkte Rückmeldung schätzen, werden zu einem Stahlschaft tendieren. Golferinnen und Golfer mit Gelenkschmerzen sollten dagegen auf vibrationsärmere Graphitschäfte zurückgreifen.

Bei den langen Schlägern mit den grossen Köpfen tun dies selbst die Besten der Welt. Ein Blick in die Bags der Spieler der PGA Tour sowie der European Tour zeigt, dass bei Drivern und Fairwayhölzern modernste Graphitschäfte an der Tagesordnung sind. Diese Schäfte sind mit ein Grund, dass sich die Schlagweiten in den vergangenen Jahren signifikant gesteigert haben. (Ein weiterer ist der technologische Fortschritt bei den Bällen.)

STAHL- ODER GRAPHITSCHAFT

Stahl – viel Feedback, viel Spin, viel Power

Ihre Eisen und Wedges lassen Tour Professionals in der Regel mit Stahlschäften versehen. Stahl bietet Vorzüge, die Golfer auf Top-Niveau beim Eisenspiel nutzen können. Sowohl Karbonstahl wie auch Edelstahl sind relativ dick und vermitteln ein Gefühl von hoher Stabilität. Flex und Torsion wirken bei einem Stahlschaft sehr direkt. Tourspieler und Low Handicapper schätzen diese unverzügliche Rückmeldung im Treffmoment.

Die vergleichsweise schweren und trägen Stahlschäfte verlangen allerdings nach einer höheren Schlägerkopfgeschwindigkeit, aus welcher dann aber ein längerer Ballflug resultiert. Spieler mit einem sportlich-kraftvollen und entsprechend schnellen Schwung erreichen mit Stahlschäften oftmals mehr Stabilität und Richtungskontrolle sowie eine höhere Spinrate, die bei Schlägen ins Grün erwünscht ist. Der Preis für diese Vorteile ist ein deutlich höherer Energieaufwand beim Schwung. Als Faustregel gilt deshalb: Nur wer den Ball mit den Eisen generell 120 Meter carry befördert, sollte Stahl bei der Schaftwahl in Betracht ziehen. 

Es gibt nicht den ultimativ besten Schaft, aber es gibt für jede Golferin und jeden Golfer einen individuell passenden Schaft. Ein Fitting lohnt sich – der Einfluss des Schafts auf den Golfschwung respektive auf den daraus resultierenden Ballflug ist enorm.

Stahl-Schäfte entdecken

Fazit: der Unterschied zwischen Stahl- und Graphitschäften

Graphit ist leichter und biegsamer. Mit einem Graphitschaft lässt sich der Schlägerkopf einfacher beschleunigen. Zudem absorbieren Graphitschäfte Vibrationen besser und sind deshalb ideal für Golfeinsteiger. Erfahrene Golferinnen und Golfer mit moderater Schwunggeschwindigkeit kommen mit Graphitschäften ebenfalls besser zurecht. Selbst Single Handicapper und Playing Professionals lassen ihre Driver und Fairwayhölzer (fast) ausnahmslos mit modernen Graphitschäften versehen.

Was spricht dann noch für Stahl? Ein Stahlschaft liefert ein präziseres Feedback im Treffmoment und ermöglicht bei hohen Schlägerkopfgeschwindigkeiten mehr Stabilität und bessere Richtungskontrolle. Deshalb setzen Tourspieler bei Eisen und Wedges vorwiegend auf Stahl. Allerdings sind Stahlschäfte schwerer, entsprechend mehr Engerieaufwand ist notwendig, um den Schläger zu beschleunigen.

Es gibt nicht den ultimativ besten Schaft, aber es gibt für jede Golferin und jeden Golfer einen individuell passenden Schaft. Ein Fitting lohnt sich – der Einfluss des Schafts auf den Golfschwung respektive auf den daraus resultierenden Ballflug ist enorm.

Ausprobieren, fühlen, analysieren

Den für Sie besten Schaft werden Sie leider nicht im Internet finden, denn den einen, ultimativ besten und für jeden Golfer geeigneten Schaft gibt es nicht. Es gibt aber für jede Golferin und jeden Golfer eine Reihe an geeigneten Schäften verschiedener Hersteller. Deshalb: Gönnen Sie sich ein Fitting. Die Auswahl an Schäften ist riesig, die Unterschiede sind es ebenfalls. Flex und Kickpoint beeinflussen in Kombination mit Ihrem individuellen Schwung den Ballflug. Sprechen Sie mit den Experten von Golfers Paradise und probieren Sie unterschiedliche Schäfte aus. Lassen Sie dabei den Ballflug mit modernster Technik analysieren und staunen Sie, was mit dem für Sie individuell richtigen Schaft möglich ist. Vor allem aber: Hören Sie auf Ihr Gefühl. Was fühlt sich für Sie persönlich «richtiger» an? Welcher Schaft gibt Ihnen im Treffmoment das beste Gefühl? Was fühlt sich im Schwung gut an? Spüren Sie den Unterschied zwischen einem Stahl- und einem Graphitschaft – und entscheiden Sie dann.