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Future Pro Golfer

© Bilder zVg

Auf die Plätze, fertig, Schlag! Optimale Förderung mit Spiel und Spass

 

Viele golfende Eltern möchten ihre sportliche Leidenschaft mit dem Nachwuchs teilen und so kommt es unweigerlich, dass schon die Kleinsten mit auf der Driving Range stehen und die ersten spielerischen Schläge machen. Doch was sind die Vorteile für die Mini-Golfer in deren Entwicklung und wann ist eigentlich das perfekte Alter, um mit dem Training zu starten?

Nora Angehrn ist ehemalige Tour Spielerin und heute aktiv als PGA Pro und als J+S Expertin (Jugend + Sport) im Juniorentraining tätig. Nora ist unter anderem für die U18 Girls Nationalspielerinnen der Schweiz verantwortlich und begleitet die Girls jeweils an die wichtigsten internationalen Turniere wie auch an die Team Europameisterschaften und Junioren-Weltmeisterschaften. Nora Angehrn war mit Nineteen.Golf im Interview und hat uns verraten, wie Sie als golfende Eltern Ihren Kindern den Golfsport am besten nahebringen.

Vielleicht ist der Golfers Paradise auch gerade genau das Richtige.

Golfers Paradise Kids Day

 

Was ist das perfekte Alter, um mit dem Golfsport als Kind zu starten?

Also als erste Erkenntnis: Die Kinder haben noch gar keine Ahnung, was Golf eigentlich ist, und so stellt sich die Frage, wie bei jedem anderen Sport auch. Ein perfektes Alter, um mit dem Golfsport zu beginnen, gibt es nicht. Es sind meist golfende Eltern oder die Grosseltern, die ihren Nachwuchs auf den Golfplatz mitnehmen.

«Früh übt sich wer ein Meister werden will - aber bitte nur mit Spass.»
Zitat von Nora Angehrn

Wichtig ist, dass ein Einstieg in den Golfsport völlig spielerisch passiert, sodass die Kleinen auch mit Spiel und Spass dabei sind. Ich habe schon Kinder in der Gruppe, die sind gerade einmal 2.5 – 3 Jahre alt und finden das supercool. Aber offiziell ins Juniorentraining nehmen wir die Kinder auf, wenn sie 5 Jahre alt sind oder in dem laufenden Jahr noch werden. Das Alter ist dann für den Einstieg in den Sport und auch mit dem spielerischen Training in der Gruppe am geeignetsten, da die Zusammenhänge erfasst und verstanden werden und die Sicherheit gewährleistet ist.

 

Welche Möglichkeiten gibt es, um den Kleinen den Spass am Golf zu vermitteln und wie sieht das kindgerechte Training aus?

Wir haben pro Jahr zwischen 12 und 20 Kinder im ungefähr gleichen Alter und die bleiben dann auch einige Jahre zusammen im Training, bis sie sich golferspielerisch unterschiedlich entwickeln. Meistens haben 4-6 Kinder eine Aufsichtsperson, das ist oftmals auch ein J+S Leiter. Diese Nicht-Golf-Pro’s sind gut ausgebildete Betreuer, welche selbst leidenschaftliche Golfer mit einem tiefen HCP sind.

Es sind dann nicht nur Golfübungen, sondern Kraft, Ausdauer und Koordinationsübungen. Zumeist müssen die Kleinen erst mal die Power rauslassen und so startet eine Trainingseinheit auch meistens mit einem intensiven Aufwärmen. Zum Beispiel bauen wir einen Golfplatzparcours mit Abschlägen für die Pros (weiss und blau), die Gelben für die Männer und die Roten für die Damen nach. Dann bekommen die Kleinen zum Beispiel die Aufgabe «alle rennen zum Damenabschlag» und so erlernen sie spielerisch die wichtigsten Punkte, was natürlich dann in den Köpfen leicht hängenbleibt.

 

Wenn wir mit fortgeschrittenen Jugendlichen so ab dem Alter von 12-18 Jahren trainieren, sieht das schon wieder ganz anders aus. Hier steht der Leistungssport schon eher im Fokus. Ziel ist aber, das Spiel auf dem Golfplatz zu erlernen und nicht nur auf der Driving Range möglichst viele Bälle zu dreschen.

 

Was wird in der Schweiz denn für die Nachwuchsförderung getan?

Für die Junioren hat Swiss Golf die Junior Golf Tests (oder auch Ability Tests genannt) mit Bronze, Silber und Gold entwickelt. Dadurch können sie auf jedem Niveau sich gegenseitig messen, reale Spielsituationen erleben und sich entwickeln.

Alle drei Level bestehen aus Regeln und Etikette, Tests auf dem Übungsgelände (Putten, Chippen, Pitchen, Bunker und langes Spiel) Spiel auf dem Platz und Fitness Tests. Mit Bronze startet generell die Einführung in die Bewegung, wie halte ich den Schläger, korrekte Ausrichtung, der erste Ballkontakt und Ballflug. Der jeweilige Playing Test z. B. bei Bronze spielen die Kinder 3 angepasste Löcher (zwischen 40 und 150 Meter) Strokeplay. Hier müssen sie ein Resultat von 18 Schlägen erreichen. Das steigert sich dann selbstverständlich pro Level und erlaubt den Kids von einer kontinuierlichen Standortbestimmung zu profitieren. Wenn die Junioren den Gold-Test bestanden haben, dann ist dies zum Teil auch als Platzreife anerkannt.

Heutzutage hängen viele Jugendliche zuhause und daddeln Computerspiele, was sich auf die körperliche Fitness und Beweglichkeit niederschlägt. Ausdauer und Fitness allgemein ist ein wichtiger Part auch im Golftraining und so sind die anspruchsvollen Fitnesstests nicht zu unterschätzen. Oder kannst du 5 Minuten mit fünf verschiedenen Springformen mit dem Springseil aushalten?

Die Entwicklung des Golf-IQs braucht das Spiel wegen der unendlichen Vielfalt der Optionen und jedes Kind braucht eben diesen Anreiz zur Förderung und der Weiterentwicklung, das erreicht man im Golfsport auch durch Wettkampfeifer, um sich mit Gleichaltrigen messen zu können.

 

Spitzensport Golf als Schlagwort: Was ist allgemein der Vorteil am Golfsport für die Kinder?

Eine gute Technik, Ausdauer, mentale Stärke, soziale und emotionale Aspekte gehören zu den Kernelementen dieser Individualsportart.

«Golf ist heute ein modernes Power-Game! Man gewinnt nicht mehr
wenn man defensiv spielt, man muss angreifen!»
Zitat von Nora Anghern

Im frühen Alter entwickelt man die Grundlagen und vor allem die Geschwindigkeit beim Golfschlag, die Erwachsene nur selten aufholen können. Golf ist ein modernes Power-Game geworden. Gerade schlagen kann man immer noch lernen, aber die Schlägerkopfgeschwindigkeit ist heutzutage essenziell im Spitzensport, um möglichst weit zu schlagen. Mit speziellen Workouts wird dieser Club-Speed früh trainiert und dazu braucht es gute Koordinationsfähigkeiten und Schnellkraft.

Auch die Gruppendynamik, die im Sport entsteht, ist ein zentraler Bestandteil und im Kindesalter für die soziale Entwicklung unheimlich wichtig. Ausserdem steigert das Training spielerisch die Konzentrationsfähigkeiten. Wer Golf spielt, kennt den Spruch nicht umsonst: Golf lehrt Demut. Und das ist natürlich auch für jedes Kind in der Entwicklung und für das spätere Leben lehrreich.

Liebe Nora, vielen Dank für das Gespräch.

 

Text Moni Geisler von unserem Partner Nineteen.Golf www.nineteen.golf