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Richtig Putten - kleine Veränderung, grosse Wirkung

Richtig putten - Kleine Veränderung, grosse Wirkung


"Driving is funny but putting makes the money" hat wohl jeder Golfer schon einmal gehört. Bedenken Sie, dass zwei Putts pro Loch auf einer 18-Loch-Runde 36 Schläge, und damit bereits die Hälfte des Pars vom gesamten Golfplatz, ergeben, erkennen Sie den Stellenwert des Puttens. Richtig Putten gilt als die höchste Kunst im Golfspiel und wird zugleich von Amateuren am meisten vernachlässigt. 

Das Putten ist sowohl in Hinblick auf die Technik des Schwungs als auch auf das Lesen des Grüns anspruchsvoll. Während Schläger wie der Driver oder auch die Annäherungen mit den Eisen eine gewisse Toleranz beim Treffen des Ziels zulassen, muss der Putt stets mit grösstmöglicher Präzision ausgeführt werden. Doch wenn Sie beim Putten bestimmte Tipps berücksichtigen, sparen Sie auf den nächsten Golfrunden den ein oder anderen Schlag für ein besseres Ergebnis.

1. Tipp: Der Ballmarkierer

Wenn die Linie nicht stimmt, können Sie gar nicht erst richtig putten und damit auch nicht einlochen. Damit die Ausrichtung des Balles einfacher funktioniert, besorgen Sie sich eine Ballmarker-Schablone, mit der Sie eine gerade Linie aufmalen können. Die vorgefertigten Linien auf dem Ball sind in der Regel nicht ausreichend und aufgrund der aufwändigen Produktion nur schwach zu erkennen. Mit der Schablone malen Sie einen geraden Strich auf den Golfball, der Ihnen dabei hilft, die optimale Linie zu erkennen. Die aufgemalte Linie richten Sie nach der gewünschten Puttlinie aus. Aus Sicht der Ansprechposition wirkt die Puttlinie verzerrt, sodass Sie die Ausrichtung hinter dem Ball durchführen sollten. Zusätzlich entwickeln Sie mit dieser Methode ein Gefühl für die richtige Rollbahn und damit für die richtige Positionierung zum Ball. Die Ball sollte dabei entlang der aufgemalten Linie rollen und nicht davon abweichen.

2. Tipp: Die Ansprechposition

Der Putt ist ein Schlag, bei dem der Ball ausschliesslich rollen soll. Um dies zu gewährleisten, sollte sich - bei einem Rechtshänder - das linke Auge über dem Ball befinden. Um Ihre Ansprechposition zu kontrollieren, können Sie einen zweiten Ball von Ihrem linken Auge aus fallen lassen und darauf achten, an welcher Stelle dieser landet. Idealerweise fällt der Ball genau auf den liegenden Ball. 

Alternativ können Sie einen Puttingspiegel oder eine einfache CD verwenden, um richtig putten zu trainieren. Legen Sie den Golfball in das Loch der CD und nehmen Sie Ihre Ansprechposition ein. Nun sollten Sie Ihr Spiegelbild in der CD erkennen können. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie Ihre Ansprechposition ändern. Wenn Ihr Ball - gerade bei einem längeren Putt - nicht direkt zu rollen beginnt, sollten Sie sich so hinstellen, dass der Ball links von der Mitte und nicht mehr mittig zwischen Ihren Füssen liegt. Dadurch erhalten Sie mehr Kontrolle über den Putt, da der Golfball von Anfang an rollt statt zu hoppeln. So können Sie den Schwung besser dosieren, setzen die Kraft effektiver ein und behalten auch auf unebenem Untergrund das Gefühl für Ball und Golfschläger.

3. Tipp: Das einhändige Putten

Für einen konstanten Putt auf dem Grün ist es notwendig, eine wiederholbare Bewegung durchzuführen, bei der Hände und Körper eine Einheit bilden. Häufig ist der Schwung allerdings durch eine dominante Hand beeinträchtigt, wodurch keine konstant wiederholbare Bewegung möglich wird. Um das Gefühl für Ihre Putts zu verbessern, sollten Sie im Training mit einer Hand putten.

Führen Sie zunächst zehn Putts mit dem gewohnten Griff, anschliessend zehn Putts nur mit der linken Hand und zuletzt zehn Putts mit der rechten Hand durch. Die andere Hand legen Sie in dieser Zeit auf den Rücken. Mit dieser Übung verbessern Sie einerseits Ihre Koordination und das Gefühl für den Putter, und entdecken andererseits womöglich, welche Hand die stärkere ist. Diese muss nicht zwangsläufig die rechte Hand sein, wenn Sie Rechtshänder sind. Häufig lohnt es sich, die stärkere Hand zur Führhand zu machen, das heisst, dass diese Hand beim Putten die Führung übernimmt, während die andere mitgeführt wird und in erster Linie für die Stabilität zuständig ist. Um richtig zu putten, bietet sich womöglich ein Griffwechsel an, damit der Schwung mehr Stabilität bekommt.

4. Tipp: Das Tempo

Neben der richtigen Ausrichtung spielt das Tempo des Balles eine entscheidende Rolle für den Erfolg des Puttens. Damit Sie die Geschwindigkeit des Balls richtig dosieren können, sollten Sie sich eine möglichst konstante Aushol- und Durchschwung-Bewegung angewöhnen. Bei vielen Golfern ist der Durchschwung dabei grösser als die Ausholbewegung. Wenn Sie sich eine möglichst gleichbleibende Aushol- und Durchschwung-Bewegung angewöhnen, haben Sie eine Fehlerquelle weniger, die Sie bei einem missglückten Putt berücksichtigen müssen. Für die Dosierung des Tempos bedeutet dieser Punkt, dass Sie nicht mehr überlegen müssen, wie weit Sie ausholen, und konzentrieren sich dadurch mehr auf die Schlagkraft.

5. Tipp: Der richtige Putter

Neben den ganzen physischen Faktoren spielt auch das Material eine entscheidende Rolle, um richtig zu putten. Daher bringt häufig ein Putter-Fitting die ersehnte Verbesserung. Der Putter ist auf lange Sicht der meist genutzte Schläger im Golfbag. Auf dem Markt gibt es unzählige technische Unterschiede bei diesem Golfschläger. Besonders die verschiedenen Schlägerkopf-Formen und die jeweilige Gewichtsverteilung sorgen für Ungewissheit und Zweifel bei der Auswahl. Ein erster Richtwert ist Ihr Gefühl. Passt die Grösse des Schlägerkopfs? Wie liegt der Putter in der Hand? Kann ich den Schläger mithilfe der Markierungen gut ausrichten? Wie ist das Gefühl im Treffmoment? Daneben hilft ein professionelles Putter-Fitting, um die Gewichtsverteilung und den Treffmoment besser abschätzen zu können. Bei einem Putter-Fitting werden die unterschiedlichen Parameter individuell auf den Spieler abgestimmt. Neben der Schaftlänge sind das auch Loft und Lie sowie die Griffstärke. Im Anschluss testet der Spieler verschiedene Formen von Puttern. Als führend gilt zurzeit die Sam-Putt-Lab-Analyse, bei der die Parameter elektronisch übermittelt werden.

 Richtig Putten ist eine Kunst für sich, die hervorragende Golfer von mittelmässigen Golfern unterscheidet. Unzählige Faktoren beeinflussen den Erfolg auf dem Grün. Daher sollten Sie beim Putten die Tipps berücksichtigen, damit Sie bestimmte Einflussgrössen während der Runde kontrollieren können. Daneben spielt die Erfahrung eine entscheidende Rolle beim Lesen des Grüns. Je konstanter Sie putten, desto grösseren Wert können Sie auf das Verhalten des Golfballs legen.