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Wenn ein Hund meinen Ball frisst

Was tun, wenn ein Hund meinen Ball frisst?

 Solche und andere kuriosen Golfregelfragen waren zu Beginn der Golfgeschichte tatsächlich behandelt und geregelt. 

Die Regeln des Golfsports sind in der einen oder der anderen Form seit fast 300 Jahren in Kraft. Der 7. März 1744 ist das Datum in der Welt des Golfsports, denn hier wurden die ersten Regeln des Golfsports eingeführt. Insgesamt waren es 13, handgeschrieben auf 2 Blatt Papier.   


 

Auch wenn es mitunter strittig bleibt, wer die ersten Regelwerke niederschrieb. Die ersten bekannten Golfregeln wurden 1744 in Edinburgh für den weltweit ersten "offenen" Golfwettbewerb in Leith von den Gentlemen Golfers of Edinburgh ausgearbeitet.

John Rattray, der den ersten jährlichen Wettbewerb gewann, unterzeichnete diese Regeln als Kapitän.  Die 'Company of Edinburgh Golfers' wurde später die 'Honourable Company of Edinburgh Golfers'. 


Als «Home of Golf» wird in den Augen der Golf Welt immer St. Andrews in Verbindung gebracht. In Schottland, mit Leith Links, hat der Begriff seinen wahren und belegten Ursprung. 


Die Heimat des Golfsports 

Die Tatsache, dass Regeln aufgestellt wurden, war für die Entwicklung unseres Lieblingssports sehr wichtig.

Was heute noch auf Leith Links von der Geschichte zeugt, ist der legendäre Stein mit den drei Gedenktafeln. Eines zeigt das alte Layout der fünf gespielten Löcher dieses ersten Wettbewerbs. Die grüne Tafel erinnert an 250 Jahre The Honourable Company of Edinburgh Golfers und auf der dritten Tafel steht Leith Links - Die Heimat des Golfsports mit einer kurzen Beschreibung der Ereignisse von 1744.  



Aber, zurück zur Fragestellung mit dem Hund. Dies bewegte im Jahre 1780 nun die Mitglieder des Society of Golfers in Aberdeen, welcher 1815 zum Aberdeen Golf Club wurde. Mit Gründungsjahr ist er somit der sechstälteste Golfclub der Welt. Hier wurden nicht nur die Grundsteine der Golfetikette wie die Fünf-Minuten-Regel gelegt, denn 1783 führten sie als erste das Fünf-Minuten-Limit für die Suche nach Golfbällen ein, sondern die Sache mit dem Hund ist auch hier aufgekommen. Die alte Regel besagt, wenn ein Hund den Ball auf dem Fairway schnappt, dann durfte der Spieler straflos einen anderen Ball genau dort an dieser Stelle wieder platzieren, wo der Hund den Ball gestohlen hat.
Die Vorliebe für Golfbälle scheint bei Hunden recht ausgeprägt. Zuletzt im Juni 2020 machte die Geschichte des Riesenschnauzers Alfie aus der Nähe von Newcastle die Runde, der sage und schreibe 26 Golfbälle verschluckt hat und mit einer Not-Operation gerettet wurde.
Häufiger als man denkt, kommt es vor, dass ein Tier ins Spiel eingreift und dem Spieler den Ball stiehlt. 1998 schlägt z. B. Steve Lowery seinen Ball und musste zusehen, wie eine Möve den Ball vom Grün weg in den Schnabel nimmt und schliesslich im See verliert.

Regel 18-1 der offiziellen Golfregeln besagt: «Wird ein Ball in Ruhe durch etwas bewegt, was nicht zum Spiel gehört, gibt es keine Strafe, und der Ball muss zurückgelegt werden». "Wird der Ball aus seiner ursprünglichen Lage entfernt (z. B. durch einen Hund), ist es zur Wahrung der Chancengleichheit nur fair, dass man den Ball in diese Lage zurückbringt, gleich ob die Lage nun besser oder schlechter ist als vor dem Bewegen des Balls." 
Schönes Spiel! 

Text Philipp Schwarz von unserem Partner Nineteen.Golf www.nineteen.golf

Bildquelle: ScottishGolfHistory.org