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Alles fest im Griff

© Bild zVg

Handschuhe im Golfsport gibt es gefühlt eine Ewigkeit. Dabei begann die revolutionäre Geschichte des Golfhandschuhs erst Ende des 20. Jahrhunderts. Das erste Patent für Golfhandschuhe ging 1885 an The Rawlings Company, die eng anliegende Handschuhe zum Schutz und zur Verbesserung des Griffs beim Golfspiel anboten. Original-Golfhandschuhe waren noch fingerlos und setzten sich in den 1930er-Jahren bei den Profis durch. Wobei Sam Snead zu den ersten Berufsgolfern gehörte und regelmässig einen Handschuh trug. Er machte die Benutzung eines solchen Handschuhs bei Wettkämpfen in den 1940er-Jahren populär. Die meisten seiner Zeitgenossen wie Bobby Jones und Walter Hagen trugen nie Handschuhe. Aber ab den 1960er-Jahren waren sie dann ein ständiger Begleiter und unverzichtbarer Teil der Golfausrüstung.

Damals waren lederumwickelte Holzschaftschläger noch an der Tagesordnung. Wer schon mal die Gelegenheit hatte, z. B. bei einem Hickory-Event mit solch einem Relikt zu golfen, der weiss, nach 18 Loch sind die Spuren deutlich mit Schwielen oder gar Blasen an den Händen sichtbar. Aber auch Schmutz und Feuchtigkeit erschwerten die Handhabung der Griffe.

Die frühesten Golfhandschuhe gab es laut FootJoy-Forschung mindestens 1898, als Referenzen und Anzeigen in Katalogen und Golfzeitschriften auftauchten. Leider sind keine fotografischen Beweise dafür vorhanden, dass Profis in dieser Zeit Handschuhe benutzten. Heute geht es in erster Linie beim Golfhandschuh um die Funktionalität. Sie müssen wie eine zweite Haut auf den Fingern sitzen, Blasen an den Händen vermeiden, den verschiedenen Wetterbedingungen trotzen sowie obendrein modisch zum Outfit passen.

Doch abgesehen von Verbesserungen beim Material hat sich im Handschuhdesign über die Jahrzehnte nicht viel geändert. Es gibt Modelle aus Vollleder, solche, die Lederanteile mit synthetischen Stoffen kombinieren sowie komplett synthetische Optionen. Aber am häufigsten hört man vom Bestandteil Cabretta Leder. Ein Grund der Sache mal nachzugehen, was dahintersteckt.

 

Cabretta Leder ist eine in den USA allgemein gebräuchliche Bezeichnung für südamerikanische Haarschaffelle (nicht Wolle) und für das hieraus hergestellte Handschuh- und Schuhoberleder. Es wird aber auch aus Fellen ähnlicher Haarschafe aus anderen Ländern, z. B. aus Ost- und Westafrika hergestellt. Cabretta wird haarlos als Glattleder verarbeitet. Es ist chromgegerbt, feinnarbig und hat die weichen Eigenschaften wie Zickelleder (Ziegenleder vom Jungtier). Eben diese Naturen eignen sich gut für die Herstellung von Golfhandschuhe, weil es besonders dünn, relativ robust und dabei trotzdem angenehm weich zu tragen ist. Auch weil stets eine immerwährende Qualität der Tierhaut sowie hohe Produktverfügbarkeit gegeben ist.

Ein richtig sitzender Handschuh trägt dazu bei, eine gleichbleibende Verbindung zum Schläger zu gewährleisten, unabhängig von Hitze, Feuchtigkeit und Schweiss. Echtleder ist für viele Golfer hinsichtlich Tragegefühl und Haftung nicht zu übertreffen.

Doch da wir ja wissen, Golfsport ist nicht allzeit nur Schönwettergolfen, sind die Lederhandschuhe nicht immer von Vorteil. Wenn sich das Leder erst mal mit Wasser vollgesogen hat, ist das schöne Spiel beeinträchtigt. Dann ist man mit atmungsaktiven Regenhandschuhen oder noch besser, Allwetterhandschuhen bestens beraten. Daher gibt es oft Kombinationen von Leder mit Kunststoffen wie Lycra, Nylon sowie Mesh- und Stretch-Materialien.

Die Profis ziehen beim Kurzspiel vor allem beim Putten die Golfhandschuhe ab. Denn bei Annäherungsschlägen sowie beim Putt auf dem Grün zählt nur das Fingerspitzengefühl.

 

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Text Moni Geisler von unserem Partner Nineteen.Golf www.nineteen.golf