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Ryder Cup Teamvorstellung

Diese Spieler stehen sich in den Teams gegenüber

Zwei zwölfköpfige Teams: Das sind die Teammitglieder, die die Kapitäne bestmöglich auf den Ryder Cup 2023 vorzubereiten versuchen.

Über mehrere Wochen und Monate haben die Kapitäne der zwei Kontinente, Team Europa und Team USA, potentielle Spieler unter die Lupe genommen. Wer es über die Weltrangliste oder ein spezielles Ryder Cup-Ranking nicht automatisch ins Team geschafft hat, wurde von Luke Donald bzw. Zach Johnson als "Captain's Pick" ins Team berufen. Von Tour-Rookies über Major-Sieger und routinierte Matchplay-Duos ist von allem etwas dabei. Eine besondere Herausforderung wird das harmonische Zusammenspiel innerhalb der Zweier-Teams. Bereits im Vorfeld können die Kapitäne den Erfolg ihrer Teams mit den richtigen Zusammenstellungen der Duos beeinflussen. Auch in den einzelnen Zweierteams müssen im Vorfeld Entscheidungen getroffen werden: So beschäftigt die Spieler vor allem im Foursome-Format die Frage nach dem richtigen Ball, mit dem beide Spieler zurechtkommen werden müssen.

Team Europa beim Ryder Cup 2023

Als vierfacher Sieger beim Ryder Cup weiß der europäische Kapitän Luke Donald, worauf es bei dem bekanntesten Teamwettbewerb des Golfspiels ankommt. Hinter dem 45-Jährigen liegen nicht nur erfolgreiche Jahre beim Ryder Cup. Auch als Einzelkämpfer im Profilager bewies Donald seine Qualitäten. Neben den sechs europäischen Spielern, die sich ihren Platz im Team automatisch erspielt haben - Jon Rahm, Rory McIlroy, Robert MacIntyre, Viktor Hovland, Tyrrell Hatton und Matt Fitzpatrick - berief der Brite Tommy Fleetwood, Sepp Straka, Justin Rose, Shane Lowry, Nicolai Hojgaard und Ludvig Aberg ins Team.

In diesem Team sind laut aktueller Weltrangliste die stärksten Spieler Rory McIlroy, Jon Rahm und Viktor Hovland. Die drei Spieler treten nach einer erfolgreichen Saison in Topform beim Ryder Cup 2023 an. Rory McIlroy gilt hierbei mit der nun schon siebten Ryder Cup-Teilnahme in Folge als Fels in der Brandung. Der Engländer Matt Fitzpatrick blieb bei seinen beiden vergangenen Teilnahmen zwar sieglos, zählte im vergangenen Jahr jedoch zu den Major-Siegern und gehört damit zu den Top-Favoriten. Robert MacIntyre und Tyrrell Hatton ergänzen die "Gruppe von Superstars, einige furchtlose Golfer", wie Kapitän Luke Donald sie betitelt.

Die große Überraschung im europäischen Team ist wohl Ludvig Aberg. Erst seit Juni ist der junge Schwede Teil des Profilagers, legte aber einen enormen Senkrechtstart hin. Luke Donald hatte ihn bereits länger auf dem Radar und wurde schlussendlich von den grandiosen Performances bei den vergangenen Turnieren auf der DP World Tour überzeugt: Aberg fuhr nach nur wenigen Monaten auf der Tour seinen ersten Sieg ein. "Ich habe wirklich viel Vertrauen und Glauben in Ludvig. Ich denke, er ist ein Spieler der nächsten Generation", sagte Donald.

Neben Aberg geben außerdem Sepp Straka und Nicolai Hojgaard ihre Ryder Cup-Debüts. Die weiteren "Captain's Picks" bringen dafür mehr Erfahrung mit ins Team: Während Shane Lowry und Tommy Fleetwood bereits Ryder Cup-Luft schnupperten, holte sich Luke Donald mit Justin Rose eine Menge "Reichtum an Erfahrung" ins Team. Rose steht in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal in der Startaufstellung und ist mit einer Bilanz von 13-8-2 ein vielversprechender Kandidat.

Die grosse Ballfrage beim Ryder Cup

Egal, in welchen Kombinationen die Spieler auf dem Rasen des Marco Simone Golf Clubs in Rom auflaufen werden, ob Newcomer und alter Hase, Linkshänder und Rechtshänder oder Stimmungsmacher und Publikumsliebling - sie alle werden sich mit Blick auf die Golfbälle auf bestimmte Marken und Modelle einigen müssen. Die Mehrheit des europäischen Teams setzt auf das Modell Pro V1x von Titleist, gefolgt von TaylorMade und Srixon. Die vierte Marke im Pool der Golfbälle ist Callaway.

Die Ballfrage hat in den vergangenen Jahrzehnten bereits für den ein oder anderen Eklat gesorgt. Das aktuelle Regelwerk besagt, dass ein Duo zwei verschiedene Modelle mit auf die Runde nehmen darf. An welchen Bahnen die Spieler mit welchem Ball im Foursome abschlagen, bleibt ihnen überlassen. Am sinnvollsten erscheint es, dass der Spieler, der voraussichtlich die Annäherung ins Grün übernehmen wird, den ihm vertrauten Ball schlagen kann. Bei diesem Schlag ist die Spin-Kontrolle am wichtigsten, daher ist er für die Auswahl des Golfballes von besonderer Wichtigkiet. Die Spieler entsprechend ihrer favorisierten Ballmarke zu paaren, kann auch eine mögliche Taktik sein, um etwaigen Problemen aus dem Weg zu gehen.

Die Teams beim Ryder Cup 2023

Team Europa Team USA
Luke Donald (Kapitän) Zach Johnson (Kapitän)
Tyrrell Hatton (Titleist Pro V1x) Sam Burns (Callaway Chrome Soft X)
Viktor Hovland (Titleist Pro V1) Patrick Cantlay (Titleist Pro V1x)
Rory McIlroy (TaylorMade TP5x) Wyndham Clark (Titleist Pro V1x)
Jon Rahm (Callaway Chrome Soft X) Rickie Fowler (TaylorMade TP5x)
Robert MacInytre (TaylorMade TP5x) Brian Harman (Titleist Pro V1)
Matthew Fitzpatrick (Titleist Pro V1x) Max Homa (Titleist Pro V1)
Tommy Fleetwood (TaylorMade TP5x) Brooks Koepka (Srixon Z-Star Diamond)
Shane Lowry (Srixon Z-Star Tour) Collin Morikawa (TaylorMade TP5)
Justin Rose (Titleist Pro V1) Xander Schauffele (Callaway Chrome Soft X)
Sepp Straka (Srixon Z-Star XV) Scottie Scheffler (Titleist Pro V1)
Nicolai Hojgaard (Callaway Chrome Soft X) Jordan Spieth (Titleist Pro V1x)
Ludvig Aberg (Titleist Pro V1x) Justin Thomas (Titleist Pro V1x)

Die Profis müssen sich auf fremde Ballmodelle einstellen können. (Foto: Getty)

Die Waffen in Team USA

Für die Zusammenstellung der amerikanischen Duos ist in diesem Jahr Zach Johnson verantwortlich. Der 47-jährige Amerikaner ist auf der PGA Tour zuhause und gehört mit einem Sieg beim Masters sowie einem Sieg bei der Open Championship in den erlesenen Kreis der Major-Sieger. Automatisch Teil seines Teams wurden Scottie Scheffler, Wyndham Clark, Brian Harman, Patrick Cantlay, Max Homa und Xander Schauffele. Seine persönliche Wahl, um das Team zu ergänzen, fiel auf Sam Burns, Rickie Fowler, Brooks Koepka, Collin Morikawa, Jordan Spieth und Justin Thomas.

Mit zwei Major-Siegern des Jahres 2023 und allen Spielern als Teil der Top 10 der offiziellen Weltrangliste bilden die sechs automatisch qualifizierten Golfer des amerikanischen Teams ein starkes Fundament. "Qualitativ hochwertige Jungs, großartige Wettbewerber und wahrscheinlich abseits des Platzes genauso gut wie auf dem Platz", verspricht Johnson.

Unter den das zwölfköpfige Team ergänzenden sechs "Captain's Picks" durften für Zach Johnson zwei bestimmte Spieler nicht fehlen: Jordan Spieth und Justin Thomas zählen als gute Freunde und als eingespieltes Traum-Duo in den Teamwettbewerben im Golfsport zu gefürchteten Gegnern im Matchplay. Obwohl Thomas in der vergangenen Saison keine Bestleistungen erbrachte, verzichtet der amerikanische Teamchef nicht auf ihn: "Man lässt JT nicht einfach zu Hause." Schon in den vergangenen Jahren zog Thomas das gesamte Team mit und sorgte mit seinem Herzblut stetig für gute Stimmung und Motivation.

Ein ähnlich überraschendes Teammitglied im Team USA ist Brooks Koepka, der von Zach Johnson als einziger LIV Spieler ins Team berufen wurde. Koepka wechselte im vergangenen Jahr auf die LIV Tour, fand hier jedoch zu seiner Topform zurück und sicherte sich außerdem den Major-Titel bei der diesjährigen PGA Championship. Eine positive Bilanz nach insgesamt drei Ryder-Cup-Teilnahmen sprach zusätzlich für die Aufnahme des augenscheinlichen Außenseiters ins Team. Hinzu kommt für Zach Johnson: "Brooks ist großartig im Team (...). Die Jungs wollten ihn, ich wollte ihn. Eine sehr logische Ergänzung."

Ebenso wie im europäischen Team ist in Team USA der Titleist Pro V1x der führende Golfball unter den Profis. Doch auch hier spielen Callaway, TaylorMade und Srixon eine Rolle - die Ballfrage wird also auch die Gegner des europäischen Teams beschäftigen.